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Wilhelm Hager

  • * 26. Mai 1921
  • † 14. Oktober 2006
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Wilhelm Hager

Eberhard Frank: Bilder eines Lebens

06/05/2021

Vor 100 Jahren, am 5. Mai 1921, wurde Eberhard Frank geboren – zusammen mit seinem Zwillingsbruder Alfred in Bad Cannstatt. Hinein in eine Welt im Umbruch – zwischen zwei Weltkriegen. Prägende Jahre für den später vielfach geehrten Pädagogen und Künstler, der sich selbst und sein Leben immer wieder in seinen Gemälden festhielt und hinterfragte.

 

(Foto: Seibel)

1948: 

Da ist Eberhard Frank gerade 27 geworden. Und hat bereits so vieles durchlebt: die Kindheit in der zwar gutbürgerlichen, aber nicht gut situierten Familie in Cannstatt. Das Schulgeld fürs Gymnasium wird mühsam aufgebracht. „Bildung ist wertvoll“, wird der junge Eberhard lernen. Doch der Krieg ändert alle Pläne: Notabitur, Soldat, Fallschirmjäger. Einsätze in Frankreich, Italien und Nordafrika. Dazwischen ein Lichtblick: der „Kunstpreis der Wehrmacht“, verbunden mit einer dreimonatigen Einladung in die Villa Massimo in Rom. 1944 wird er so schwer verletzt, dass er nicht mehr zurück an die Front muss. Doch schon vorher hatte er Urlaubs- und Lazarettzeiten genutzt, um in Tübingen Medizin zu studieren. Hier lernt er Hermine kennen, die Studentin der Mathematik und vergleichenden Religionswissenschaften.

 

Im November 1944 wird geheiratet – während eines Tieffliegerangriffs im Schutzkeller des Rathauses Mühlacker. Obwohl er als Soldat das Vorphysikum geschafft hat, entschließt sich der junge Familienvater gegen das weitere Medizinstudium. Kunstgeschichte und Pädagogik – das geht schneller. In nur vier Semestern schließt er sein Studium mit der Promotion ab.

 

1967:

Eberhard Frank ist angekommen: Ab 1952 ist er Dozent an der Grafischen Fachschule Stuttgart, ab 1963 Studiendirektor. „Nie war das Ziel eine bloße Vermittlung des Lehrstoffs, stets ging es auch um Wertevermittlung“, erinnert sich sein Sohn Reinhart. Zusammen mit seinen drei Geschwistern zieht die Familie in diesen Jahren nach Maulbronn-Zaisersweiher.

 

1989:

Nicht nur als Lehrer und Künstler, sondern auch im Ehrenamt hat sich Frank gefunden. Legendär sind seine Kunstauktionen mit Dieter Spieth und Wolfgang Franke zugunsten des Kinderzentrums Maulbronn, er ist Vorsitzender der Evangelischen Bezirkssynode Maulbronn und Mitgründer der Künstlergilde Buslat. Viel bedeutet ihm die Gründung Kreisvereinigung „Lebenshilfe für das behinderte Kind“, deren Vorsitzender er 15 Jahre lang ist.

 

1977 erhält er das Bundesverdienstkreuz, 1981 die Verdienstmedaille für Berufliche Bildung in Silber und 1983 das Ehrenzeichen des Landes.

Frank geht mit 60 in Ruhestand. Zeit, sich ganz seiner Kunst zu widmen. Ausstellungen folgen, wie die 1988 im Hotel de Ville der Stadt Straßburg.

 

1999/2000:

Eine besondere Ehrung steht an: Im Jahr 2001 verleiht ihm die Stadt Maulbronn die eigens geschaffene Verdienstmedaille. Religiöse Bildmotive bestimmen Franks Kunst, aber auch das pralle Leben mit Puppenspielern, Musikanten und Karnevals-Szenen. Wohl wissend um den schönen Schein – zeigen seine Gemälde doch auch Totentanz und Sündenfall.

 

Das Leben in Bildern: Eberhard Frank hat es festgehalten – mit einen kritisch-liebevollen Blick auf seine Mitmenschen und einem direkten Blick in seinen Selbstporträts. Er stirbt am 19. März 2004 im Alter von 82 Jahren.

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